Puh, was für Tage das waren, in der alten Heimat bei den Eltern. Erste Weihnachten mit Baby: altes und neues Glück gemischt. Ein bisschen wie früher, und doch ganz viel neu: Kerzen – Vorsicht! Alles was glänzt und glitzert (vieles!) – her damit! Babylachen, Großelternlachen, neue Entwicklungen: hat er gerade zurück gewunken? Schöne (und wenige weniger schöne) Momente mit Eltern und Schwiegereltern. Wiedersehen mit Verwandten, alten Freunden und neuen Babies. Beobachten, wie der Babysohn seinem Uropa am Bart zieht und beide sich kaputt lachen. Spaziergänge am Rhein bei fast 20°. Last-Minute-Briefe schreiben und doch nicht alle schaffen. Unmengen an Geschenken – spätestens nächstes Jahr Weihnachten müssen wir anbauen, wenn das so weitergeht! Erstmals seit zig Jahren keine Plätzchen backen (schade) und trotzdem so viele leckere Sachen essen.
Und dann waren die Feiertage vorbei und wir hatten uns auf ein paar entspannte Tage „zwischen den Jahren“ gefreut, um ein bisschen zur Ruhe zu kommen, aufzutanken, ein paar Dinge aufzuräumen, über das scheidende und das kommende Jahr nachzudenken, für uns zu sein. Stattdessen: Magen-Darm-Grippe. Manchmal ist es halt nicht planbar, was man mit freien Tagen anstellt.
Und doch bin ich in einem überreizten Zustand, ich merke es richtig: Begegnungen, Projekte, Ideen, Pflichten, Konflikte, Beobachtungen, Wünsche schwirren mir durch den Kopf. Ich komme einfach nicht zur Ruhe. Jetzt ist der 31. und dabei wollte ich doch noch das und das und das… Um rauszugehen an die frische Luft, was mir meistens hilft, bin ich noch zu schlapp. Also einfach mal alles stehen und liegen lassen, es gut sein lassen. Ja, ich schaffe manches nicht, oder nur sehr langsam oder spät. Ja, Dinge liegen brach, Konflikte existieren, Pläne werden nicht umsetzbar sein. Aber ist das wichtig? Zählt das?

Mein wichtigster Vorsatz fürs neue Jahr lautet: Reduzieren. Ideen, Projekte, Probleme, Ärgernisse loslassen, gehen lassen, gut sein lassen, zum Fenster raus fliegen lassen – und tschüss! Nicht so viel gleichzeitig machen (und nicht immer perfekt sein wollen), weniger aufregen, nicht immer online sein, nicht an alles gleichzeitig denken. Dem Geist Raum schaffen, die Möglichkeit geben, im Hier und Jetzt zu sein. Denn hier und jetzt ist es schön! Der Babysohn schläft, der Mann auch, der Regen plätschert aufs Dachfenster, wir drei sind eine glückliche kleine Familie – so einfach ist es.
2015 war wunderbar, einzigartig, unvergesslich. Nun darf es gehen. Auf 2016 und alles, was es bringen mag!