1. „Schläft er/sie denn schon durch?“
Varianten: „Und, wie sind die Nächte?“ Oder: „Du hast aber Ringe unter den Augen!“
Warum doof? Die wenigsten Babies schlafen von Anfang an durch. Es kann Wochen bis Monate dauern, bis sie einen Rhythmus entwickelt haben und das ist völlig normal. Das weiß man aber als junge Mutter vielleicht nicht direkt und ist schnell verunsichert. Außerdem machen einen der Schlafmangel und der ganze hormonelle und emotionale Wahnsinn auch nicht eben entspannter…
Übrigens ist ein durchschlafendes Baby gerade am Anfang nicht unbedingt Anlass für pure Begeisterung, denn dann muss man es möglicherweise nachts wecken, um sicher zu stellen, dass es genug trinkt. Plus: Säuglinge, die länger als 6 Stunden am Stück schlafen, haben ein erhöhtes Risiko, am Plötzlichen Kindstod zu sterben.
Alles in allem also für junge Eltern ein eher nicht so smalltalk-geeignetes Thema…
Stattdessen gern gehört: „Wie geht es euch?“ (Manchmal sind die Dinge so einfach!)
2. Wann darf man den Nachwuchs denn mal bewundern?
Varianten: „Ich bin übrigens morgen zufällig bei euch in der Gegend.“ Oder: „Wir haben die Kleine ja immer noch nicht gesehen!“
Warum doof? Naja, wenn wir (deinen) Besuch wollen, dann laden wir (dich) schon von selbst ein. Falls das bislang nicht passiert ist, wollen wir aktuell eigentlich erstmal keinen Besuch und sind jetzt dank der Frage in einer peinlichen Situation, in der wir entweder lügen oder unhöflich sein müssen. Danke dafür.
Stattdessen gern gehört: „Meldet euch, wenn ihr Lust auf Besuch habt. Wir kommen auch gerne mal zum Wäsche waschen / einkaufen / kochen vorbei.“
3. Und wie läuft’s mit den Schwangerschaftspfunden?
Varianten: „XY hat ja so lange mit den Pfunden gekämpft nach der Schwangerschaft.“ Oder: „Bei XY hat das Abnehmen ja mit der xy-Diät ganz toll geklappt!“
Warum doof? Echt jetzt?! Also, mein Körper war gerade 9 Monate lang ein Zuhause, hat in Schwangerschaft und Geburt Unglaubliches geleistet, und wird nun für lange Zeit weiterhin einzige Nahrungsquelle bleiben. Außerdem muss er mit Schlafentzug, großen hormonellen und emotionalen Umstellungen und möglicherweise auch Geburtswunden klar kommen. Er wird in den nächsten Wochen und Monaten neben Nahrungsquelle auch Transportmittel und Trostspender, Beschwerdestelle und Hygienebauftragter sein. Schwangerschaftspfunde und Diäten? Gerade nicht so mein Thema. Außerdem habe ich doch schon den perfekten Beach Body…
Stattdessen gern gehört: „Möchtest du noch ein Stück Kuchen?“ 🙂
PS: Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen ist natürlich rein zufällig und nicht beabsichtigt. 😉