Kennt man ja: Die Zwerge wachsen schneller als man gucken kann und ständig passt nicht mehr, was das Baby vorgestern noch getragen hat. Also müssen schon wieder größere Klamöttchen her. Bestellt oder kauft man die dann jedes Mal neu, ist man ruckzuck ruiniert und außerdem macht es auch einfach keinen Sinn. Neue Klamotten verbrauchen nicht nur weitere Ressourcen, sie enthalten auch besonders viele Chemikalien. Kauft man nur Bio, enthalten sie weniger Chemie, sind aber – logisch – auch teurer. Die Lösung? Gebrauchte Babykleidung!
Für die, die wie ich keinen guten 2nd hand-Laden in der Nähe haben, stelle ich hier 5 Optionen vor, wie man auch anderweitig an gebrauchte Strampler und Co. kommt:
1. With a little help from your friends:
Klingt banal, funktioniert aber fast immer. Sobald eure Schwangerschaft „offiziell“ ist und ihr sie nicht mehr geheim halten wollt, lohnt es sich wirklich, sich umzuhören. Fast jeder hat im erweiterten Freundeskreis jemanden, der gerade eine Kiste mit Babyklamotten loswerden oder verleihen möchte. Am besten ist es, die Sachen rechtzeitig abzuholen, so dass ihr sie in Ruhe sortieren, waschen und mit eurer Erstaustattungsliste abgleichen könnt, bevor der Nachwuchs auf der Matte steht.
2. Flohmärkte:
Als ich schwanger war, hingen gefühlt an jedem Ampelmasten in meinem Viertel die Ankündigungen für Baby-/Kinderflohmärkte in Gemeindezentren, Turnhallen oder Kindergärten. Als ich jetzt so einen Zettel fotografieren wollte, musste ich richtig suchen und fand prompt nur diesen abgelaufenen 😉
Es lohnt sich jedenfalls vor allem als Schwangere, solche Flohmärkte abzuklappern. Das Stöbern macht Spaß, man kommt ins Gespräch und kann oft ganze Bekleidungspakete zu Schnäppchenpreisen schießen. Außerdem ist es gute Sitte bei den meisten dieser Märkte, dass Schwangere eine Stunde früher als der Rest der Welt eingelassen werden, so kann Kugelfrau in aller Ruhe gucken, sehr angenehm!
3. Facebook-Gruppen:
Mittlerweile gibt es zahlreiche Facebook-Gruppen, in denen Kinderzubehör gehandelt, getauscht und manchmal sogar verschenkt wird (z. B. hier oder hier). Viele Gruppen sind auf eine Stadt beschränkt, so dass frau sich die Versandkosten spart und bei Abholung der Klamotten am vereinbarten Treffpunkt auch gleich noch checken kann, ob der Zustand wirklich ist, wie beschrieben. Da es aber kein Bewertungssystem oder ähnliches gibt, läuft der Handel über Facebook rein auf Vertrauensbasis. Wer also per Vorkasse überweisen und sich die Sachen schicken lassen möchte, kann im schlechtesten Fall auch schonmal übers Ohr gehauen werden.
4. mamikreisel:
Während die bisher vorgestellten Optionen besonders geeignet sind für Erstausstattungen oder Größenwechsel (sprich: man braucht eigentlich alles), kommt dann doch der Tag, an dem man nur noch ganz bestimmte Dinge sucht, sprich im Leihpaket Größe 68 der Nachbarin von Onkel Horst ist eigentlich alles vorhanden, außer Langarmbodies und Socken. Für so gezielte Suchen sind die oben genannten Anlaufstellen eher mäßig geeignet (im Gegenteil bergen sie sogar die Gefahr, jede Menge hübsche und preisgünstige Dinge zu kaufen, die man aber dann eigentlich doch gar nicht braucht 🙂 ).


An dieser Stelle kommt mamikreisel ins Spiel, mein persönlicher Favorit für 2nd-hand-Klamotten. Wie kleiderkreisel handelt es sich um eine kostenlose Online-Plattform, auf der Privatleute (keine kommerziellen Anbieter) abgelegte Baby- und Kinderkleidung handeln. Praktischerweise gibt es MK auch als App (für Android und itunes), man braucht bloß einen Zugang, kann sich aber auch via Facebook anmelden. Und dann kann man ganz gezielt suchen, siehe Screenshots. Ich z. B. habe ein großes Faible für die skandinavischen Öko-Marken, die mir neu aber bei weitem zu teuer wären. Mamikreisel macht möglich, dass der Babysohn mittlerweile jede Menge bunte Schweden-Strampler mit Retro-Muster besitzt. 🙂

Das Bewertungssystem schützt recht zuverlässig vor Missbrauch, und viele Mamis sind super nett und legen noch kleine Grußkarten oder Süßigkeiten mit ins Päckchen, vor allem wenn man ihnen mehrere Sachen abkauft. Preise und Versandoptionen sind in aller Regel verhandelbar. Fazit: Ich bin ein großer mamikreisel-Fan!
5. kilenda:
Zugegebenermaßen kann ich zu kilenda noch nicht so wahnsinnig viel sagen, weil ich es selbst noch nicht getestet habe. Aus dem Freundeskreis kamen aber positive Berichte und so wurde ich drauf aufmerksam. Hier findet sich außerdem ein recht ausführlicher Testbericht einer anderen Bloggerin.

Die Idee dieses noch recht jungen Unternehmens finde ich jedenfalls toll! Hier kann man gebrauchte, aber auch neue, Baby- und Kinderkleidung ausleihen. Die gebrauchten Teile werden professionell gereinigt, bevor man sie erhält. Je nach Wert des Kleidungsstücks bezahlt man eine bestimmte Monatsmiete und kann selbst entscheiden, wie lange man das Teil behält. Passt und gefällt es so lange, dass die Summe der Monatsmieten den Neupreis erreicht, kann man es behalten. So verstopft nie der Kleiderschrank mit zig schon zu kleinen oder noch zu großen Kleidungsstücken! Das Prinzip ist ressourcenschonend, preisgünstig und macht bestimmt auch Spaß. Ich werde kilenda jedenfalls testen (und natürlich hier berichten), wenn das nächste Mal ein Größenwechsel beim Babysohn ansteht. Das dauert aber noch ein Weilchen, denn für die nächste Größe ist die Schublade dank der oben genannten Quellen schon voll ❤ .
Hallo und vielen Dank für diese ausführliche Zusammenfassung. Habe die Mamikreisel-App sofort geladen und werde mir auch die beiden FB-Gruppen in Ruhe anschauen. Mich würde interessieren, ob es auch solche Plattformen speziell für gebrauchte selbstgeschneiderte Kinder- bzw. Babykleidung gibt. Denn ich kann selbst leider nicht nähen, doch viele Klamöttchen gefallen mir sehr gut. Und irgendwann müssten ja selbst die Kinder der kreativen Do-It-Yourself-Mamas aus ihren Sachen rausgewachsen sein. 😊
LG, Steffi F.
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Liebe Steffi,
freut mich, dass dir mein Artikel gefällt! Ich kann gut nachvollziehen, dass du auf der Suche nach gebrauchten selbstgenähten Klamotten bist, ich kann nämlich auch überhaupt nicht nähen 🙂
Also spezielle Plattformen dafür kenne ich nicht (wobei für neue, selbstgemachte Sachen natürlich dawanda.de die erste Adresse ist, oder bei internationaler Suche dann etsy.com). Aber ich habe gerade mal bei mamikreisel geschaut, und dort kann man bei der Suche ja auch nach Marke filtern. Als „Marken“ gibt es da sowohl „selbstgenäht“ als auch „dawanda“. So werden dir also dann die entsprechenden Klamotten angezeigt. Ich hoffe, ich konnte dir helfen!
Beste Grüße, Christine
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