Hochzeitstag oder: Warum alles anders ist und doch wieder nicht.

Die Kuckucks feiern heute Hochzeitstag! Hier an unserem Urlaubsort ist es genauso ein schöner, sonniger Herbsttag wie vor zwei Jahren am Niederrhein. Wenn ich die Bilder von unserem unvergesslichen Fest anschaue, staune ich: Darüber, wie schlank wir waren! 😉

Vor allem aber darüber, wie anders jetzt alles ist und doch wieder nicht. Wir liebten uns und tun es glücklicherweise noch. Eine große neue Liebe ist aber in unser Leben getreten und hat aus uns eine Familie gemacht. Das Liebespaar, auf den Hochzeitsfotos überglücklich zweisam, ist jetzt ein Liebes-Trio.

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just married ❤

Als ich meinen Chef vor knapp einem Jahr über meine Schwangerschaft informierte, wünschte er mir alles Gute „für das Leben 2.0“. Mittlerweile habe ich oft an diesen Spruch denken müssen, denn so ist es. Es ist ein ganz anderes und so schönes Leben. Trotzdem ist es für mich wichtig, die Zeit davor, sozusagen das Leben 1.0, nicht aus den Augen zu verlieren. Nicht zu vergessen, wie das war und wie wir waren, und wie schön auch dieses Leben war. Deshalb möchte ich diesen Hochzeitstag nutzen, um zu überlegen, wie man auch als Eltern ein bisschen Brautpaar bleiben kann.

Gerade wenn der Nachwuchs noch sehr klein ist und man sich für einen bindungs- und bedürfnisorientierten Umgang mit dem Baby entschieden hat, kann das durchaus schwierig sein. Freunden, Babysittern oder Großeltern ein Fläschchen in die Hand zu drücken, um dann loszuziehen Richtung Candle Light Diner, ist vorerst für uns keine Option. Unser Babysohn bestimmt unseren Alltag und so war und ist es von uns gewollt. Nicht ohne Grund taucht aber in unserem Eheversprechen folgender Satz auf:

Ich will dir vertrauen, unsere Beziehung pflegen, auf dich Rücksicht nehmen und an meinen Fehlern arbeiten.“ Diese vier Vorhaben können meiner Meinung nach helfen, auch „im Leben 2.0“ ein glückliches Paar zu bleiben. Denn all das ist auch mit Kindern möglich und wichtiger denn je:

  1. Dem Partner zu vertrauen, in jeder Hinsicht: Ja, er ist mir treu. Ja, auch er kann gut mit dem Baby umgehen, auch wenn er Dinge anders macht als ich. Ja, ich traue ihm das zu.
  2. Beziehungspflege beinhaltet die ganzen altbekannten Dinge: Sich nicht gehen lassen, einander zuhören, sich füreinander Zeit nehmen, einander respektieren, dem anderen Freiheiten lassen, auf sich selbst achten. Dazu benötigt es nicht unbedingt „babyfreie Abende“, sondern einfach den Willen, einander nicht aus den Augen zu verlieren.
  3. Rücksichtnahme klingt selbstverständlich, ist aber gar nicht so einfach, wenn man an seine eigenen Grenzen gerät. Und ein Baby kann einen immer wieder genau dahin bringen: K.o. zu sein, keinen Nerv mehr zu haben, sich den ganzen Tag zusammen gerissen zu haben, und dann schläft der Kleine, ich habe es geschafft, ihn liebevoll ins Bett zu bringen, und nun brauche ich ein Ventil für meine Erschöpfung. Anstatt den Partner anzuschnauzen jetzt besser mal eine Runde um den Block laufen und tief durchatmen. Tut allen Beteiligten gut!
  4. Es ist immer einfach, die Fehler des Anderen zu suchen, zu benennen, Besserung zu wünschen oder gar einzufordern. Die größere Herausforderung ist es, sich selbst den Spiegel vorzuhalten. Diese Herausforderung anzunehmen, kann vermutlich Beziehungen retten!

Die vier Vorsätze im Alltag zu beherzigen, fällt mir manchmal kolossal schwer, und wenn ich mich so umschaue, sehe ich eine Menge junger Eltern, bei denen es ähnlich zu sein scheint. So ein Baby ist für jede Beziehung eine ungeheure Herausforderung. Und deshalb ist dieser Hochzeitstag eine wunderbare Gelegenheit, sich darauf zu besinnen, was das Fundament einer glücklichen Familie ist: Ganz allein die Liebe (und unabdingbar eben auch die stetige Arbeit an derselben)!

In diesem Sinne wünsche ich der verehrten Leserschaft, egal ob verheiratet oder nicht, einen wunderbaren und liebevollen Hochzeitstag! ❤

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