Bei den Kuckucks endet so etwas wie eine Ära. Zum ersten Mal seit über 8 Jahren ist unser Haushalt tierfrei. Während wir im Urlaub waren, ist mein altes Lieblingskaninchen überraschend verstorben. In die Trauer mischte sich schnell eine gewisse Erleichterung: Schon seit längerem hatten uns die mit den Tieren verbundete Arbeit, der stetig entstehende Schmutz und der ihnen eingeräumte Platz in unserer Wohnung den Mann und mich belastet, auch wenn wir uns das erst jetzt im vollen Ausmaß eingestehen konnten.
Der Platz, das war nämlich bei uns ein ganzes (wenn auch das kleinste) Zimmer, plus Freilauf in der Wohnung, sobald jemand zuhause war. Dementsprechend waren auch Spuren in Form von Haaren, Köttelchen und Heu-/Einstreuresten recht gleichmäßig in der Wohnung anzufinden (außer 5 Minuten nach dem Staubsaugen). Mit einigem Grauen sah ich dem Tag entgegen, an dem der Babysohn das Krabbeln anfängt. Das hätte für die Kaninchen bedeutet, vorerst in ihr Zimmer eingesperrt zu bleiben, was mir total leid getan hätte. Ohnehin hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, weil die Tiere seit der Geburt des Babysohns ehrlich gesagt weit weniger Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten von mir bekamen, als früher.
Voraussetzungen schaffen
Nun aber keine Tiere mehr, ein ganz ungewohntes Gefühl. Und wie so oft hatte ich ruckzuck Ideen zur Nutzung des gewonnenen Zimmers, die schnell zu folgendem Plan wurden: Da unser Babysohn bei uns im Familienbett schläft, braucht er vorerst kein Kinderzimmer im klassischen Sinne. Da wir aber keinen dringenden Bedarf an sonstigen Zimmernutzungen haben, bekommt unser Söhnchen nun ein Spielzimmer. Mit der Gestaltung können wir uns zum Glück Zeit lassen, denn noch kugelt er mit seinen knapp 5 Monaten höchstens mal auf seiner Krabbeldecke rum und möchte ansonsten meistens getragen werden.

Nachdem der Mann also in einer gewaltigen Entrümpelungsaktion eine ganze Autoladung voll Kaninchenmobiliar zum Wertstoffhof gefahren und das Zimmer gründlichst gesaugt hat, befindet sich dort noch ein Regal mit Fachliteratur, Ordnern, Bastelkram, Erinnerungen und leider auch vor allem viel Ramsch, für den gerade sonst nirgends Platz ist. Außerdem ein Schreibtisch, der nur zum Vollrümpeln genutzt wurde (und als Höhle für die Kaninchen), sowie eine Kommode mit Bastelkram, Weihnachtsdeko, alten Handtaschen und, naja, Ramsch. Das alles werde ich in den nächsten Wochen gründlich ausmisten, worauf ich mich richtig freue. Der Schreibtisch und die Kommode werden dann rausfliegen, während das Regal durch ein größeres Regal mit Türen ersetzt wird, um den verbleibenden Krempel ordentlich zu verwahren und Platz für Spielsachen zu schaffen. Und wenn diese Pflichten erledigt sind, beginnt die Kür!
Inspirieren lassen
Wie immer bei solchen Projekten ist für mich Pinterest die beste Inspirationsquelle! Hier könnt ihr sehen, welche Spielzimmerideen mir gefallen: https://de.pinterest.com/diekuckucksnet/playroom-ideas-spielzimmer/. Auf Pinterest stieß ich immer wieder auf den Begriff der Montessori-Pädagogik bzw. der Montessori-inspirierten Spielzimmer oder Spielecken. Zwar sagt mir Maria Montessori etwas und ich kenne ihren Grundsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“, aber wie genau sich diese Prinzipien auf ein Spielzimmer übertragen lassen, war mir nicht klar. Deshalb stöberte ich ein bisschen und stieß unter anderem auf diesen und diesen interessanten Artikel. Einige der dort genannten Grundsätze werden nun bei der Gestaltung unseres Spielzimmers eine Rolle spielen.
Planung in Grundzügen
- Spielzeug soll in erreichbarer Höhe aufbewahrt werden. So kann der Babysohn dann selbst auswählen, womit er spielen möchte, indem er sich die entsprechenden Gegenstände einfach aus niedrigen, offenen Regalfächern oder flachen Körben nimmt. Dabei ist es wichtig, nicht zu viele Spielsachen anzubieten, um ihn nicht zu überfordern. Ich werde also wahrscheinlich einen Teil seiner Spielsachen weiter oben im Regal hinter verschlossenen Türen aufbewahren und von Zeit zu Zeit die Gegenstände, auf die er Zugriff hat, austauschen.
- Ich werde eine Kuschelecke einrichten, in die der Babysohn sich zurückziehen kann.
Kommode, Schreibtisch und der PVC-Boden der Kaninchen fliegen raus, dann soll unter die Schräge eine gemütliche Kuschelecke Das hatte ich ohnehin geplant und stelle es mir sehr gemütlich vor, denn das Zimmer hat eine Dachschräge, und darunter lässt es sich bestimmt hervorragend kuscheln. Ich werde eine Matratze auslegen, einige gemütliche Kissen darauf verteilen und das Ganze mit einer schönen Lichterkette von La Case de Cousin Paul beleuchten, die das Söhnchen schon im Schlafzimmer so liebt. Vielleicht teile ich die Kuschelecke sogar mit einem kleinen Vorhang ab. Idealerweise wird er dort auch ab und an Mittagsschlaf machen oder sich von uns etwas vorlesen lassen ❤
- Auf Bodenhöhe werde ich einen Spiegel aufhängen. Dieser hilft dem Baby, seine Emotionen bestimmten Gesichtsausdrücken zuzuordnen und sich selbst besser kennen zu lernen. Außerdem findet unser Baby Spiegel ohnehin superspannend! Beim Spiegel werde ich natürlich darauf achten, einen auszuwählen, der mit Sicherheitsfolie beschichtet ist, um das Verletzungsrisiko minimal zu halten, falls er doch mal zu Bruch geht.
- Das Zimmer soll so gestaltet sein, dass man sich darin auch wohlfühlt, vor allem wenn man sich – wie ein Baby – vorwiegend auf dem Boden aufhält. Dazu gehört eine gewisse Grundordnung, ein gemütlicher Teppich, und eine angenehme Farbwahl. Hier habe ich gelesen, dass Babies vor allem Rottöne mögen, denn diese erinnern sie an die neun Monate im Mutterleib. Ich werde also auf gängige Farbklischees verzichten und dem Babysohn kein hellblaues Zimmer einrichten, sondern stattdessen vor allem bei den Textilien warme, rötliche Farben einsetzen.
- Als „Krönung“ möchte ich versuchen, dem Söhnchen ein Activity-/Sensory-Board zu basteln, wie man es zum Beispiel hier oder hier sieht. Es handelt sich um ein Brett, auf dem verschiedenste Gegenstände mit ganz unterschiedlichen Oberflächen und Texturen befestigt sind, die das Baby dann erforschen und kennenlernen kann. Dieses Board wird dann – ebenfalls natürlich auf Bodenhöhe – an der Wand befestigt. Dieses DIY-Projekt werde ich allerdings hinten anstellen, denn noch kann mein Baby noch nicht mal sitzen. Vielleicht wird so ein Board ja sein erstes Weihnachtsgeschenk 🙂
Los geht’s
Jetzt muss ich nur noch anfangen! Dazu steht demnächst erstmal ein größerer Einkauf beim Möbelschweden an, und dann geht’s an die Feinheiten. Vorher aber: weiter ausmisten, entrümpeln, aufräumen. Und genau das werde ich jetzt tun! Stay tuned für den Erfahrungsbericht „Montessori-Spielzimmer einrichten: Nachher“, der hoffentlich demnächst folgen wird.
Eine sehr schöne Idee so ein Spielzimmer nach Montessori! Ich finde die Ansätze auch toll und plane die Spielecke von unserem Baby später so einzurichten.
Auch in meiner Tagespflege habe ich das so gemacht. Da hatte ich übrigens auch rosa Wände im Spielzimmer – viele dachten erstmal ich erwarte nur weibliche Tageskinder, aber die Erklärung hat ihnen eingeleuchtet – und ich hatte später nur männliche Tageskinder 😉 – Und zusammen mit Holzmöbeln sieht das super gemütlich aus.
Pinterest ist wirklich ein Traum für Inspirationen diesbezüglich!
Liebe Grüße, Linda
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Vielen Dank, liebe Linda!
Diese Farbklischees sind schon eine lustige Sache, oder? Schön dass Du Dich nicht danach gerichtet hast bei der Einrichtung Deines Spielzimmers 🙂
Alles Gute, Christine
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