Ofengemüse ist ja per se nix Neues, aber trotzdem eine wunderbare Sache, finde ich. Vor allem sehr praktisch daran ist, dass man es superflott zubereiten kann, wenn man in Eile ist. Oder wenn man, so wie ich, einen gewissen kleinen Babysohn hat, der keinesfalls länger als 10 Minuten unbespaßt in der Küche rumkrabbeln möchte. Also einfach Gemüse schnibbeln, ab in den Ofen, zack. Besonders lecker finde ich diese aufgepeppte Version mit Aceto Balsamico und Honig.
Gleich vorweg: Der Honig ist in diesem Rezept für Babies unbedenklich, denn die berechtigte Vorsicht vor Honig bezieht sich allein auf rohen Honig, der für Säuglinge lebensgefährliche Botulismus-Keime enthalten kann (Details sind hier nachzulesen im Merkblatt des Bundesinstituts für Risikobewertung). Die kleine Menge Honig in diesem Rezept ist aber nach 45 Minuten im Ofen bei 200 Grad gründlich gegart, somit sind etwaige Keime abgetötet und deshalb können auch Babies dieses Ofengemüse gefahrlos essen. Wer dem Honig dennoch nicht über den Weg traut oder das Rezept vegan gestalten möchte, kann genauso gut Agavendicksaft verwenden. Hier nun das Rezept:
Zutaten:
- 1 Süßkartoffel
- 3 Kartoffeln
- 2 Karotten
- 1 Zucchini
- 3 Schalotten
- 2 Stängel frischen Rosmarin
- 2 TL Honig
- 4 EL Olivenöl
- 2 EL Aceto Balsamico
- etwas Paprikapulver
Zubereitung:
Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Gemüse schälen, bis auf die Zucchini – diese waschen. Anschließend Gemüse in Stick-Form schneiden, so dass es später als Fingerfood für das Baby geeignet ist. Bunt gemischt in eine ofenfeste Form geben, Schalotten ganz dazu legen (natürlich auch geschält), Rosmarinstengel dritteln und dazu mischen. Anschließend Öl, Essig, Honig und Paprikapulver verrühren, auf das Gemüse schütten und alles gut durchmischen, so dass alle Gemüsestücke etwas benetzt sind. Nach Gusto kann man übrigens auch mehr Marinade anfertigen, das Gemüse soll aber nicht „schwimmen“, und ich wollte das Gericht für den Babysohn schön mild halten, deshalb habe ich nur so gerade alles mit der Glasur benetzt.
Ab in den Ofen damit und ca. 45 Minuten garen, dabei immer mal wieder umrühren, nachschauen und schonmal den Duft genießen. Als mir die meisten Stücke schon gar erschienen, habe ich einige für den Babysohn heraus gefischt und ein paar Minuten abkühlen lassen, denn Vorsicht: Ofengemüse kann im Inneren die Hitze recht lange halten, so dass man sich daran durchaus die Zunge verbrennen kann. Auch habe ich meinem Söhnchen Zwiebel und Rosmarin vorenthalten, ersteres weil er ohnehin schnell Blähungen bekommt (wobei die Schalotten durch das Backen wirklich kaum noch Schärfe besitzen), zweiteres wegen der Konsistenz – ganze, unzerkaute Rosmarin-Nadeln abzuschlucken, stelle ich mir unangenehm vor. Die Karotten hatten – anders als das restliche Gemüse – noch etwas Biss. Das fand ich sehr lecker, fand sie aber für den Babysohn noch etwas zu fest. Über Kartoffel, Süßkartoffel und vor allem Zucchini hat der Junior sich aber sehr gefreut, außen waren sie leicht angeknuspert, etwas süß vom Honig und mit köstlichen Röstaromen versehen, im Inneren butterweich!
Für mich gab es dazu noch einen schnellen Dip aus einem halben Becher Schmand mit Kräuter- und Knofisalz, Paprikapulver und Chili-Flocken. Dadurch fehlte mir auch kein Salz am Gemüse. Für Veganer bietet sich stattdessen eine leckere Tahini-Soße an (Sesampaste mit Zitrone, etwas Wasser und Olivenöl glatt gerührt).
Bon appetit!