Wenn du schläfst

Wenn du abends schläfst, mein Sohn, dann freue ich mich. Es tut gut, sich frei bewegen zu können, nicht permanent gebraucht zu werden, veranwortlich zu sein. Und es gibt immer genug zu tun. Meistens erstmal im Haushalt, und dann kochen und essen wir zusammen, dein Papa und ich. Danach schauen wir fern, lesen oder hören Musik. Ich blogge, surfe, chatte oder telefoniere. Immer habe ich irgendwelche Projekte, an denen ich arbeite, aktuell zum Beispiel den Umbau deines Spielzimmers und die Vorbereitung diverser Weihnachtsgeschenke. Mir wird nie langweilig, und für jeden Abend nehme ich mir mehr vor, als ich schaffen kann. Ich genieße die Zeit, die dein Papa und ich für uns haben.

Und dann irgendwann höre ich deine Stimme über das Babyphone. Weiterlesen

Denn sie wussten nicht, was sie tun

Von der zweiten Lebenswoche an kann Ihr Kind selbstverständlich den ganzen Tag draußen an der frischen Luft stehen, und es schadet dabei nicht, wenn es regnet oder schneit„, sagt mit ernster Stimme der bekittelte Arzt in dem Fernsehausschnitt aus den 60er Jahren, und ich denke, haha, sehr witzig. Denn so etwas Herzloses kann der ja schließlich nicht ernst meinen… Weiterlesen

Hochzeitstag oder: Warum alles anders ist und doch wieder nicht.

Die Kuckucks feiern heute Hochzeitstag! Hier an unserem Urlaubsort ist es genauso ein schöner, sonniger Herbsttag wie vor zwei Jahren am Niederrhein. Wenn ich die Bilder von unserem unvergesslichen Fest anschaue, staune ich: Darüber, wie schlank wir waren! 😉

Vor allem aber darüber, wie anders jetzt alles ist und doch wieder nicht. Weiterlesen

Von Vätern und Söhnchen (und irgendwie auch Müttern)

Die Kuckucks sind seit Samstag im Urlaub. Heute war also der sechste Tag, an dem Babysohn und Vater von morgens bis abends zusammen sind. Zuhause ist das anders, denn dort arbeitet der Mann (mindestens) 40 Stunden pro Woche, während ich in Elternzeit beim Söhnchen bin. Während sein Vater dem Babysohn in seinen ersten zwei Lebensmonaten (in denen er ebenfalls Elternzeit hatte) ein mindestens ebenso wichtiger Ansprechpartner war, wie ich, hat sich die Bindung zu mir deutlich intensiviert, seit der Mann wieder arbeitet und das Söhnchen und ich einen Großteil unserer Zeit zu zweit miteinander verbringen. Weiterlesen

Flucht geht alle etwas an!

Auch wenn ich mal gesagt habe, dass ich meine Leserschaft mit politischen Äußerungen weitgehend verschonen will: Heute ist zum ersten Mal der Punkt erreicht, mit diesem Vorsatz zu brechen. Seit Tagen gehen sie mir nicht mehr aus dem Kopf, die vielen verzweifelten Menschen, die nach wochen- oder monatelanger Odyssee Deutschland erreichen, auf der Flucht vor Zuständen, die wir uns hier nicht vorstellen können. Weiterlesen

Nur ein Gläschen Weißweinschorle…

Es war sehr heiß gestern in München. Sehr heiß! Der Babysohn und ich hatten einen schönen Tag zusammen, aber als er gegen 20.30 Uhr nach einigem Kampf entschlummerte, befiel mich ein schrecklicher Todesdurst. Im Kühlschrank befanden sich an Flüssigkeiten: Ein paar Flaschen Wasser, eine Flasche Sojasauce, 1 Becher Schlagsahne, ein halbes Glas Oliven in Salzplörre, ein Rest Holundersirup aus dem frühen Pleistozän, sowie, Sie ahnen es, eine Flasche Weißwein. Weiterlesen

Frustfaktor Baby?

„So ein Baby ist doch frustrierend! Richtig Spaß machen die Kinder frühestens ab anderthalb Jahren, wenn sie richtig laufen und sprechen“, höre ich neulich vor dem Rückbildungskurs die eine Mutter zur anderen sagen, während ein Träubchen Erstlingsmütter den beiden Zweitkind-Erfahrenen an den Lippen hängt.

Ich suche im Geiste nach dem großen roten Buzzer, der unter den beiden Muttis ein Loch im Erdboden öffnet, auf dass ich das Gerede nicht weiter hören und mein Nervenkostüm strapazieren muss.
Weiterlesen